Quo vadis, Aktfotografie?
Wenn man regelmäßig die Online-Version eines bestimmten
Magazins liest, stolpert man unweigerlich öfter mal über eine Sammlung von
Aktfotografien, da die Zeitschrift dafür eben eine eigene Rubrik reserviert
hat.
Daran ist erst mal nichts ungewöhnlich; Aktfotografie hat ja schon vor vielen
Jahren aus der Schmuddelecke heraus- und in die Schublade „echte Kunst“ hineingefunden.
Manchmal muß ich allerdings doch kichern, wenn ich diese Bilder sehe.
Sicher, eine Fotografie perfekt auszuleuchten, die richtigen Kontraste zu
finden oder einzuarbeiten, das ist schon nicht ganz einfach und bekäme ich mit
meiner Kompaktkamera sicher nicht hin.
Aber wenn ich mir die Szenarien von
zeitgenössischen Aktfotos anschaue, dann frage ich mich schon öfter mal,
ob die unter Drogeneinfluß kreiert worden sind. Und ich stelle mir dabei vor
allem immer vor, wie die Models sich während der Aufnahmen wohl gefühlt haben.
Ich frage mich nämlich, wie zum Donner man auf die Idee kommt, eine Frau nackt
in den Flur einer verfallenden Fabrik zu stellen und sie sich dann lasziv
räkeln zu lassen, als gäbe es nichts gemütlicheres, als sich an eine Wand zu
schmiegen, an der die Farbe nicht mehr abblättert, weil keine mehr dran ist,
und dabei verzückt an die Decke zu lächeln, von der der Schimmel
herunterglotzt.
Alternativ werden die Models auch gern nackt in den Wald gesetzt. Nicht
gestellt – nein! Gesetzt! Das ist sicher ein super Gefühl, wenn man ganz ohne
Höschen auf einem bemoosten Baumstumpf sitzt und hofft, daß keine größeren
Kriechtieransammlungen in diesem Moos ihr Zuhause haben.
Ich frage Sie: wann hat man angefangen, nackte Menschen in Kulissen
abzulichten, in denen sich niemand je freiwillig nackt (und in den alten
Fabriken – s. oben – sicher auch angezogen eher selten) aufhalten würde? Und
dann von ihnen noch zu verlangen, dabei ein zufriedenes Gesicht zu machen?
Wahrscheinlich muß ich Sie das fragen, weil ich selbst einfach von Kunst keine
Ahnung habe. Aber vielleicht sind die Fotografen auch einfach ein wenig gaga.
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Zum anderen bedienen entblößte Frauenkörper in unwirtlicher Umgebung gleich zwei Richtungen: Die des Retters in der Not, dem sich die Holde halb ohnmächtig-dankbar auf der Stelle hingibt - nachdem er King Kong mit der blanken Faust erschlagen hat. Und die von King Kong selbst.