Marketing im kulinarischen Sektor
Heute hat meine Kollegin für unsere Süßigkeitentheke eine
Tüte Magenbrot mitgebracht.
Wenn auf der Theke etwas liegt, darf jeder, der vorbeikommt, sich davon nehmen.
Da die Kollegin selbst die Tüte Magenbrot schon geöffnet hatte, griff ich vorhin
auch zu.
Ich mag Magenbrot sehr gern, und als ich das sagte, unterhielten wir uns eine Weile über die Sachen, die wir in der Weihnachtszeit für unentbehrlich
halten, weil ohne die kein richtiges Weihnachten sein kann. Dabei stellte sich
heraus, daß jene Kollegin, die das Magenbrot mitgebracht hat, selbst gar nicht
so scharf drauf ist.
Und wie wir so plaudern, sage ich, „Magenbrot“ sei ja eigentlich ein Name, der nicht wirklich sehr appetitlich klinge.
Und durch diese Überlegung kamen wir dazu, eine kleine Sammlung anzulegen von
Gerichten, deren Namen rein marketingtechnisch eine Katastrophe sind, weil sie
eher zum Ausspucken animieren als zum Essen und Genießen.
Fangen wir an:
- Haferschleim – geht es schlimmer als so?? Wer will schon Schleim in den Mund nehmen?!
- Kuddeln – deutlicher kann man es kaum machen, worum es geht! Ist unappetitlich und klingt auch so. Wenigstens kann man dem Namen aber nicht unterstellen, für etwas zu werben, was das Produkt nicht erfüllen kann.
- Grütze – klingt das nicht so, als habe das jemand schon mal ausgespien??
- Saure Nierle – das suggeriert doch, daß die dringend weg müssen, oder nicht?!
Daß Gerichte früher einfacher und weniger kostbar in den Zutaten waren, kann
unmöglich der Grund sein, daß man manchen Speisen so gedankenlos abstoßende
Namen gegeben hat, denn was gibt es Feineres als Kartoffelbrei und Kohlrabi?
Bratkartoffeln und Bratwurst? Spinat? Reis? Nudeln mit Tomatensauce? Es geht
doch auch ansprechend!
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