Klassenkeile

Die eine Partei will die neue Regierung „jagen“, die andere kündigt an, ihr „eine in die Fresse“ zu geben. Das fängt ja gut an!
Einfach so da hingeschrieben liest sich das wie das wütende Geheul von Kindern an der Schwelle zur Pubertät. Aber leider hat das eine ein Mann im Rentenalter, und das andere eine gestandene Politikerin geäußert. Und da fragt man sich schon, wieso sich erwachsene Menschen wie die Loser einer Schulklasse verhalten, die dem Mitschüler, der bei einer Klassenarbeit mit Notendurchschnitt 4,3 als einziger eine 2- geschafft hat, die Brille entreißen und in den Dreck werfen wollen.
Viele sind jetzt angriffslustig, die Nerven liegen blank – bei den einen wegen des Frusts, bei den anderen angestachelt von der Euphorie, die der Wahlerfolg ihnen bereitet.
Selbst die mit der Brille auf der Nase, also die Streber mit der 2-, hauen sich gegenseitig die Schulhefte um die Ohren, wobei nur die Klassenbeste ruhig im Getümmel steht und wartet, bis die Hefte zerfleddert sind und ihr Ohr aufhört zu glühen.
Und wenn es dann soweit ist, ist hoffentlich endlich genug Ruhe eingekehrt, daß Zweier- und Dreierschüler sich zusammentun und eine ordentliche SIV auf die Beine stellen. Auch wenn die einen besser in Sport sind und die anderen in Mathe.
Kinners, das muß doch möglich sein!

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